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Weltfrauentag: Weibliche Führungskräfte im Mittelpunkt

Aktuelles und Pressemitteilungen | 08.03.2023

Am 8. März ist Internationale Tag der Frauen. Seit 1911 feiern wir weltweit diesen Tag, um auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam zu machen. 

In Sachen weibliche Führung müssen wir uns am Kreiskrankenhaus wahrlich nicht verstecken: Nicht allein unsere Geschäftsführerin ist weiblich, sondern auch 60% aller Führungspositionen sind mit Frauen besetzt. Vier von diesen Frauen erzählen hier von ihren Karrierewegen und welchen Rat sie jungen Frauen mitgeben können.

Was ist Ihrt Job? 
Als Gesamtleitung der OP-Abteilung führe ich ein engagiertes und motiviertes Team von OP- und Anästhesiefachpflegekräften, examinierten Pflegekräften, Operationstechnische Assistent*innen (OTA) und Auszubildenden, um mit ihnen zusammen die Qualität unserer hochkomplexen Arbeit zu sichern, zu steigern, und unseren multidisziplinären Bereich trotz stetigen Wandels und schwieriger Rahmenbedingungen erfolgreich voranzubringen. Ziel ist immer die bestmögliche Versorgung für den Patienten.

Wie sind Sie das geworden?
Nach der Schule habe ich zunächst eine OTA-Ausbildung absolviert. Meine engagierten Kollegen, Praxisanleiter und die Schule motivierten mich dazu, nach meiner Ausbildung die praktische Ausbildung neuer OTA-Azubis zu übernehmen, neu zu strukturieren, meine Kompetenzen mit der Weiterbildung zur Praxisanleiterin theoretisch zu untermauern und das Berufsbild als solches zu etablieren. Im Rahmen des Zusammenschlusses der OP-Pflege aus drei dezentralen Einheiten am Standort zu einem übergeordneten Team übernahm ich dessen Leitung. Diese neue Führungstätigkeit vergrößerte meinen beruflichen Fokus und damit auch den Verantwortungsbereich. Meine Schlüsselrolle sehe ich damals wie heute in der Motivation der Mitarbeiter und der Vorbildwirkung. Meine praktischen Erfahrungen ergänzte ich dann um theoretische Inhalte und Aspekte bei der Weiterbildung zum „OP-Manager“.  Um meine Qualifikationen als Gesamtleitung gezielt auszubauen, studiere ich seit Herbst 2021 berufsbegleitend Gesundheitsmanagement.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am meisten?
Die multidisziplinäre, berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit. Das Engagement und die Einsatzbereitschaft des Teams. Die Dynamik im OP-Bereich und die damit erforderliche schnelle Reaktionsfähigkeit. Der Gestaltungsspielraum, welcher mir dank des Vertrauens meiner Pflegdirektion in meine Arbeit ermöglicht wird

Was bedeutet es, in Ihrem Bereich weibliche Führungsperson zu sein und was ist Ihr Tipp an junge Frauen, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen?
Auch wenn in der Alten- und Krankenpflege nach wie vor mehrheitlich Frauen tätig sind, besetzen doch 32 Prozent der Leitungspositionen Männer, obwohl sie nur 21 Prozent der Beschäftigten stellen. Meiner Erfahrung nach trauen sich Frauen bei gleicher Qualifikation weniger zu als Männer, haben eher Selbstzweifel und hinterfragen sich häufig stärker. Ich bin der Meinung, dass es einen ausgewogenen Mix der Geschlechter in Führungsposition braucht. Mir hat es geholfen Vorbilder zu haben, männliche und weibliche, gute und schlechte. Denn sie haben mir aufgezeigt, wohin ich mich entwickeln kann und welche Art von Führungskraft ich nicht sein möchte. Mein Tipp an junge Frauen: Wenn ihr euren Beruf mit Leidenschaft ausübt: Traut Euch eine Führungsposition anzustreben! Macht den Schritt; bewerbt Euch! Habt den Mut Verantwortung zu übernehmen. Führung bedeutet nicht Dominanz, sondern Kooperation.

Wie sind Sie das geworden?
Ich habe zunächst ganz klassisch eine Ausbildung zur Krankenpflege gemacht und anschließend eine Fachweiterbildung OP absolviert. Als sogenannte „OP Schwester“ habe ich viel Erfahrung in diesem Beruf gesammelt und mich nach einigen Jahren in diesem Beruf als Praxisanleiterin ausbilden lassen. Mit der Übernahme der stellvertretenden OP-Leitung machte ich noch eine Ausbildung zur OP Koordinatorin.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Job?
Als OP-Koordination trage ich die Verantwortung für einen effizienten und effektiven OP Betrieb. Ich koordiniere als Operationen, integriere Notfälle, manage die OP Kapazitäten und überprüfe, wo wir stehen und wie wir besser werden können. Meine Tätigkeit ist sehr dynamisch, das OP Programm muss ständig angepasst werden und kein Tag ist wie der andere. Es ist ein Job der aus Teamarbeit besteht, aus guter Kommunikation untereinander, ständige Reflexion und Empathie für die Abteilungen und anderen Berufsgruppen, um für die Patienten eine gute Versorgung sicherzustellen. Das zu gestalten und führen macht mir am meisten Spaß.

Was bedeutet es, als Frau in einer Führungsposition zu sein und was braucht es für diese Position? 
Neben einer entsprechenden hohen fachlichen Kompetenz braucht es meiner Meinung nach eine hohe Kompetenz in den sogenannten „soft skills“, also Empathie, Teamfähigkeit, Diplomatie,  um in unserem beruflichen Umfeld  in einer Führungsposition erfolgreich sein zu können.

Als Gesamtleitung der OP-Abteilung führe ich ein engagiertes und motiviertes Team von OP- und Anästhesiefachpflegekräften, examinierten Pflegekräften, Operationstechnische Assistent*innen (OTA) und Auszubildenden, um mit ihnen zusammen die Qualität unserer hochkomplexen Arbeit zu sichern, zu steigern, und unseren multidisziplinären Bereich trotz stetigen Wandels und schwieriger Rahmenbedingungen erfolgreich voranzubringen. Ziel ist immer die bestmögliche Versorgung für den Patienten.

Was machen Sie genau? 
Ich leite die Frauenklinik. Damit habe ich die Verantwortung für alle Patientinnen in der Gynäkologie und Geburtshilfe in Heppenheim und für das Wirken meiner sechs Ober- und 11 Assistenzärzte. Ebenso leite ich das DKG zertifizierte Brustkrebszentrum mit über 200 Ersterkrankungen pro Jahr. Zudem diagnostiziere und therapiere ich auch selbst ambulant und stationär Frauen in allen Lebenslagen. Bedeutet: ich behandle und operiere von Inkontinenz, Beckenbodenproblemen und Gebärmutternentfernungen über Brustkrebs mit auch kosmetischem Aufbau bis hin zu großen, schwierigen Eingriffen bei gynäkologischen Krebserkrankungen. Hinzu kommt noch die Geburtshilfe mit Betreuung schwangerer Patientinnen und der Frauen unter Geburt.

Wie sind Sie das geworden?
Ich habe ein Studium der Humanmedizin absolviert und danach von der Assistenzärztin bis zur leitenden Oberärztin in einer Klinik mit onkologischem Schwerpunkt im Saarland gearbeitet. Dann bin ich an eine Klinik in Speyer gewechselt und habe in dem Perinatalzentrum Level1 als Leitende Oberärztin das Kontinenzentrum mitaufgebaut und die Leitung des gynäkologischen Krebszentrums übernommen. Die nächste Station war dann die Chefarzttätigkeit.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am meisten? 
Die Möglichkeit zum Wohle von Frauen Menschlichkeit und Empathie mit hoher medizinischer Qualifikation zu verbinden. Hinzukommt die Vielfältigkeit, die der Bereich Gynäkologie mit sich bringt. Die Frauenheilkunde begleitet Frauen vom Beginn bzw. dem Entstehen des Lebens über ihre gesamte Lebensphase und unterstützt Frauen bei allen frauenspezifischen Erkrankungen. 

Frauen in Führungspositionen: Was bedeutet das in IhremBereich und was ist Ihr Tipp an junge Frauen, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen?
In meiner Altersgruppe bedeutete es immer noch häufig, dass es für Frauen schwierig war Familie und Führung zu verbinden. Frauennetzwerke gibt es nicht wirklich. Mehr Frauen als Männer studieren seit Jahren Medizin und arbeiten in der Gynäkologie. Führungspositionen - sei es Chefarztstellen oder höhere Ämter in gynäkologischen Gesellschaften sind aber überwiegend und nicht einmal paritätisch mit Männern besetzt. Die jungen Frauen haben mit Recht andere Ansprüche an ihre Work-Life Balance und die Verbindung Beruf und Familie.

Ich möchte sie ermutigen sich trotzdem berufspolitisch zu engagieren, sonst ändert sich an der männlichen Dominanz eines weiblichen Faches nichts. Durch die Übernahme von Verantwortung in einer Führungsrolle kann man selbst gestalten und Freude dabei empfinden. Andere Modelle wie kooperative Führung, Teilen von Chefarztstellen müssen möglich sein, aber Frauen müssen sie zugleich einfordern.

Was machen Sie genau?
Seit Sommer 2022 bin ich die Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses.

Wie sind Sie das geworden? 
Nach meinem Fachabitur habe ich erst mal eine klassische Ausbildung gemacht, bevor ich während meiner Zeit bei einem Projektierer für erneuerbare Energien ein berufsbegleitendes Studium der Betriebswirtschaft begonnen habe. 2013 bin ich als Quereinsteigerin im Gesundheitswesen gelandet und habe mich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am meisten?
Am Meisten gefällt mir das, was auch gleichzeitig die größte Herausforderung ist: es wird nie langweilig und man trifft auf viele unterschiedliche Menschen.

Frauen in Führungspositionen: Was bedeutet das in Ihrem Bereich und was ist Ihr Tipp an junge Frauen, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen?
Mutig sein – diese Branche ist in den höheren Führungsebenen nach wie vor nur selten durch Frauen besetzt, aber das sollte einen nicht aufhalten. Und Sie sollten sich trauen auch mal in andere Richtungen zu denken um neue Ansätze entwickeln zu können und versuchen Dinge anders zu tun.