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Welt-Kontinenz-Woche 2021: INKONTINENZ MUSS KEIN TABU-THEMA SEIN

Aktuelles und Pressemitteilungen | 21.06.2021

Dr. Cordula Müller, die Chefärztin der Frauenklinik am Kreiskrankenhaus Bergstraße zählt zu den Expertinnen in der Behandlung von Patientinnen, die unter Inkontinenz leiden. Aktuell nimmt sie die Welt-Kontinenz-Woche, ausgerufen von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, zum Anlass, um auf das Thema und die Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße / Thomas J. Zelinger

KREIS BERGSTRASSE | 21. Juni 2021 | Das Thema Inkontinenz kann Menschen jeden Alters treffen.
Dr. Cordula Müller, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße, will dieses Thema aus der Tabuzone holen. Die Expertin klärt anlässlich der bundesweiten Welt-Kontinenz-Woche, ausgerufen von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, in Video-Vorträgen über Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen auf. Daneben gibt die Urotherapeutin Ursula Becker ganz praktische Tipps den Alltag besser zu meistern.

Inkontinenz ist eine Volkskrankheit, dennoch leiden die Betroffenen häufig im Verborgenen. Aus Scham und Unwissenheit trauen sie sich nicht zum Arzt. So bleiben die Ursachen unbehandelt – die Symptome verschlimmern sich. Die Folgen sind weitreichend: In einer europäischen Patienten-Studie* sagen 74 Prozent der Betroffenen, dass die Inkontinenz ihr gesamtes Leben negativ beeinflusst. „Dabei gibt es viele gute und effektive Möglichkeiten, die Inkontinenz zu heilen oder das Leiden zu verbessern“, weiß Dr. Cordula Müller. Die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße ist anerkannte Spezialistin in der Therapie von Inkontinenzleiden bei Frauen. Ihrer Fachabteilung an dem zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Kreiskrankenhaus in Heppenheim ist ein Kontinenz- und Beckenbodenzentrum angegliedert.

Menschen, die unter Inkontinenz leiden, soll Lebensqualität zurückgegeben werden. Nicht selten, das weiß Dr. Müller aus vielen Gesprächen mit Patientinnen, ziehen sich Betroffene mehr und mehr zurück. Raus gehen, Freizeitaktivitäten, Treffen mit Freunden, bei alldem machen viele im Wissen um ihre Blasenschwäche Abstriche. Die Welt-Kontinenz-Woche ist für die Medizinerin daher Anlass, das Thema mehr in die Öffentlichkeit zu rücken, aufzuklären und Betroffenen Mut zu machen. Passend zu dem diesjährigen Motto der Aktionswoche „Inkontinenz behandeln – Lebensqualität erhöhen“, gibt Dr. Cordula Müller zusammen mit der Urotherapeutin Ursula Becker verschiedene Online-Vorträge auf der Website des Kreiskrankenhauses. Darin geht es auch immer wieder um ihre Kernbotschaft: Es lohnt, über Blasenschwäche ganz offen zu sprechen. Denn Wissen motiviert, um sich bei Inkontinenzproblemen ärztlich beraten zu lassen. Eine unbehandelte Inkontinenz kann sehr belastend sein. Das zeigte auch die Studie*, bei der über 45-jährige Betroffene nach ihren Erfahrungen mit Inkontinenz befragt wurden: 68 Prozent gaben an, dass die Erkrankung auch ihr psychisches Wohlbefinden belastet.
 

Und Hilfe ist möglich. Medikamente und Hilfsmittel, Spezialtampons und Pessare zum Stützen der Harnröhre, gehören dazu und bieten Betroffenen Unterstützung und Linderung, so dass Einschränkungen sehr gut in den Griff zu bekommen sind. Auch ein operativer Eingriff ist möglich. Des Weiteren hilft schon eine Therapie durch Beckenbodentraining. Ärzte und Physiotherapeuten arbeiten beim Thema Seite an Seite. Und weil Harninkontinenz nicht selten mit Stuhlinkontinenz einhergeht, gibt es am Kreiskrankenhaus Bergstraße eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Proktologen der
Chirurgie.

Allein in Deutschland sind zehn Millionen Menschen betroffen, so die Chefärztin. So ist der Bedarf an Windeln für Erwachsene deutlich höher als der für Babys und Kleinkinder. Inkontinenz kann dabei unterschiedliche Ausprägungen haben: Es gibt die Belastungsinkontinenz und die Harndranginkontinenz. Auch ein Miteinander beider Formen ist möglich. Menschen aller Altersgruppen können betroffen sein, wobei Inkontinenz mit zunehmendem Alter vermehr auftritt. In der Gruppe der Frauen ab 45 Jahren leide ein Drittel unter Inkontinenz, weiß Dr. Müller. Bei der Belastungsinkontinenz, die meist Frauen betrifft, reicht manchmal schon ein Husten, um ungewollten Harnabgang zu verspüren. Ursache sei oft eine Bindegewebsschwäche oder ein Beckenboden, der an Tragfähigkeit verloren habe, erklärt die Expertin. Gerade nach einer oder mehrere Geburten ist dies nicht untypisch. Ein kleines Bändchen wird dann locker V-artig um die Harnröhre gelegt, so dass diese bei Sprungbewegungen Halt bekommt, ein unkontrolliertes Entleeren der Blase wird so verhindert. Die Bändchenmethode sei internationaler Standard, operiert werde minimalinvasiv, so Dr. Müller. Für die Spezialistin und ihr Team im Kontinenzzentrum am Kreiskrankenhaus ist dies ein Routineeingriff mit sehr hoher Erfolgsquote.
 

Online-Videovorträge zur Welt-Kontinenz-Woche

Interessierte finden umfangreiche Infos rund um das Thema Diagnose, Behandlung und Prävention von Inkontinenz in den kostenfreien Online-Videos von Dr. Cordula Müller und der Urotherapeutin Ursula Becker, die unter www.kkh-bergstrasse.de/kontinenzzentrum anzuschauen sind. 


Das Kontinenzzentrum am Kreiskrankenhaus Bergstraße

Die erste Anlaufstelle für Betroffene von Inkontinenz sind oft der Hausarzt oder Frauenarzt, die an entsprechende Fachzentren wie das Kontinenzzentrum am Kreiskrankenhaus Bergstraße überweisen. Behandelte Chefärztin des hiesigen Kontinenzzentrums, Dr. Cordula Müller, ist zertifizierte Expertin der Arbeitsgemeinschaft für urogynäkologische Beckenbodenrekonstruktion (AGUB II), auch steht ihr Name für die regionale ärztliche Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Am Kreiskrankenhaus bietet das Expertenteam um Dr. Müller Kontinenzsprechstunden an, um für jede Patientin eine individuell bestmögliche Therapie zu finden.

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Dr. Cordula Müller, die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim zählt zu den Expertinnen in der Behandlung von Patientinnen, die unter Inkontinenz leiden. Aktuell nimmt sie die Welt-Kontinenz-Woche, ausgerufen von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, zum Anlass, um auf das Thema und die Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße / Thomas J. Zelinger

STUDIE
* Europäische Studie „Breaking the Silence“, durchgeführt vom Forschungs- und Analyseunternehmen Edelman Intelligence im Auftrag der Hartmann Gruppe.

DAS KREISKRANKENHAUS BERGSTRASSE IM INTERNET
www.kkh-bergstrasse.de