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Wie junge Assistenzärzte im Kreiskrankenhaus Fuß fassen

Aktuelles und Pressemitteilungen | 29.04.2025

Wie junge Assistenzärzte im Kreiskrankenhaus Fuß fassen

Heppenheim. In ihrem Berufsleben haben Paula Nocito Rebello und Fabian Reinhard früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Die beiden arbeiten als Assistenzärzte im Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim. Was ihnen beim Sprung von der theoretischen Bühne der Universität in den Klinikalltag geholfen hat und wie sie schnell gelernt haben, eine Arzt-Patienten-Beziehung aufzubauen.

Es mag sich ein bisschen wie der Sprung ins kalte Wasser anfühlen. Aus dem Hörsaal geht es für die jungen Assistenzärzte nahtlos in den praktischen Klinikalltag über. Plötzlich werden keine Bücher mehr gewälzt, sondern es müssen Diagnosen gestellt und Behandlungen durchgeführt und angeordnet werden. „Das ist einerseits extrem herausfordernd, aber andererseits auch unheimlich spannend“, so Nocito Rebello.

Der weiße Arztkittel verschafft jungen Medizinern eine gewisse Aura. Reinhard berichtet davon, dass er beim Bäcker auf dem Klinikgelände schon angesprochen wurde, ob er der Darsteller einer Arztserie sei. Was zunächst spaßig klingt, zeigt aber auch: Nachwuchskräfte müssen sich ihre Autorität beim Patienten erst einmal erarbeiten.

Kleiner Umweg auf dem Weg zum Medizinstudium

Zum Medizinstudium ist Reinhard über einen kleinen Umweg gekommen. Zunächst studierte er zwei Semester Chemie, um dann noch umzusatteln und in Heidelberg Arzt zu werden. Ein Kindheitstraum sei der Beruf für den 33 Jahre alten Reinhard zwar nicht gewesen. Dass er nun im weißen Kittel im Kreiskrankenhaus mit Patienten zu tun hat, kommt aber nicht von ungefähr. „Mir ist eigentlich immer klar gewesen, dass ich einen Beruf ausüben möchte, der etwas mit Menschen zu tun hat“, so Reinhard.

Zumindest der Weg zum Kreiskrankenhaus in Heppenheim ist für Nocito Rebello weiter gewesen als für Reinhard, der schon im Kreis Bergstraße aufgewachsen ist. Name und ein leichter Akzent verraten es. „Ich habe mein Studium in Brasilien begonnen“, sagt die 28 Jahre alte Nocito Rebello. Während eines zwei Semester langen Auslandsaufenthalts in Hamburg hat sie Land und Leute in Deutschland kennen und lieben gelernt. Danach war ihr klar, dass sie hier einmal arbeiten wollte.

Steile Lernkurve nach dem Berufseinstieg

Einfach ist die Umstellung von Uni auf das Berufsleben im Krankenhaus nicht. Fordernde Dienste, Nachtschichten und Überstunden, wenn ein akuter Fall gerade keinen schnellen Feierabend zulässt, gehören zum Alltag des Klinikpersonals. „Da geht es erst einmal darum, seinen persönlichen Rhythmus zu finden“, so Nocito Rebello. Dafür, so Reinhard, erlebe man eine steile Lernkurve. „Der Wissenszuwachs kommt enorm schnell.“

Die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den jungen Assistenzärzten ist ein wichtiger Faktor, der auch Nocito Rebello und Reinhard Halt gibt. Der Austausch untereinander ist eng, interdisziplinär gibt es für viele unterschiedliche Belange die passenden Ansprechpartner. Dass die Wege in einem kleinen Krankenhaus wie Heppenheim kurz sind und sich ein Großteil der Belegschaft schnell untereinander kennt, macht den Start ins Berufsleben ebenfalls ein bisschen leichter.

 

Von Philip Sémon

Der Artikel erschien zuerst im Echo. Hier klicken um den Originalartikel abzurufen. 

Foto: Dagmar Jährling

Die Assistenzärzte Fabian Reinhard und Paula Nocito Rebello Foto: Dagmar Jährling