Herzkatheterlabor
Das moderne Herzkatheterlabor unserer Klinik ist neben der CPU (Chest-Pain-Unit/Brust-Schmerz-Einheit) Herzstück der Herzinfarktversorgung. Ein routiniertes Team aus langjährig erfahrenen Fachärzten/innen und speziell ausgebildeten Pflegekräften steht rund um die Uhr (24 Stunden – 7 Tage) bereit, um akut verschlossene Kranzgefäße rasch und sicher wiederzueröffnen.
Was ist ein Herzkatheter?
Die Herzkatheteruntersuchung dient der Abklärung krankhafter Veränderungen der Herzkranzgefäße, der Herzklappen oder des Herzmuskels.
Je nach Erkrankung wird ein Linksherzkatheter zur Untersuchung der Herzkranzgefäße und der linken Herzkammer mit ihren Klappen (Aorten- und Mitralklappe) oder ein Rechtsherzkatheter zur Untersuchung des Lungenkreislaufs durchgeführt. Über einen ca. 2mm dünnen Schlauch können Blutdruckwerte an verschiedenen Stellen des Kreislaufs gemessen und durch die Injektion kleiner Kontrastmittelmengen die Herzdurchblutung und der Zustand der Herzkranzgefäße beurteilt werden.
Der häufigste Grund für eine Herzkatheteruntersuchung ist eine Durchblutungsstörung des Herzens, die koronare Herzerkrankung. Sollten bedeutsame Engstellen (Koronarstenosen) nachgewiesen werden, können diese in der gleichen Untersuchung mit Gefäßstützen (Stents) oder medikamentenbeschichteten Ballons behandelt werden. Bei starken Verkalkungen der Gefäße kann es erforderlich sein, diese mit einem speziellen Bohrsystem abzutragen (Rotablation), das wir am KKB bereithalten.
Neben der Gefäßdarstellung durch Kontrastmittel-Injektion stehen am KKB weitere modernen Diagnosemethoden, wie direkte Durchblutungsmessung mittels Druckdraht (RFR/FFR), Messung der mikrovaskulären Funktion (CFR/IMR) und Ultraschall im Kranzgefäß (IVUS) zur Verfügung.
Bei Vorliegen einer Herzklappenerkrankungen ist neben dem Herzultraschall (Echokardiographie) vor der eigentlichen Klappenbehandlung auch eine Herzkatheteruntersuchung notwendig.
Ein aus der Herzentwicklung zurückgebliebener Defekt in der Scheidewand der Herzvorhöfe, das persistierende Foramen ovale (PFO), kann verantwortlich für einen Schlaganfall vor dem 60. Lebensjahr sein. Ein PFO-Verschluss erfolgt schonend per Herzkatheter mit einem Okkluder („Schirmchen“).
Bestimmte Formen von Herzmuskelerkrankungen können durch Gewinnung von Gewebeproben (Myokardbiopsie), die wir ebenfalls im Herzkatheterlabor entnehmen, genauer diagnostiziert und behandelt werden.
Liegt eine Lungenarterienembolie (durch Blutgerinnsel verstopfte Lungengefäße) vor, kann bei einer speziellen Patientengruppe eine ultraschallgestützte, minimalinvasive Katheterbehandlung eingesetzt werden.
Herzkatheteruntersuchung
Ablauf der Herzkatheteruntersuchung
Die Herzkatheteruntersuchung benötigt lediglich eine lokale Betäubung an der Zugangsstelle und ist darüber hinaus nicht belastend. Ein beruhigendes Medikament hilft ggf. zusätzlich, eine Narkose ist nicht erforderlich.
Über 80% der Katheteruntersuchungen führen wir über die Unterarmarterie (Radialarterie) durch mit deutlich höherem Komfort für den Patienten. Sollte keine Stent-Therapie erforderlich sein, ist auch die Entlassung nach Hause noch am gleichen Tag möglich. Patienten/innen, die zur geplanten Untersuchung kommen, können von ihrem Facharzt zum ambulanten Herzkatheter ans KKHB überwiesen werden.
Vor der Herzkatheteruntersuchung sollten Sie Ihre Medikamente mit Ausnahme von Marcumar oder den neuen Marcumar-Ersatzpräparaten wie gewohnt einnehmen (Verhaltensregeln vor und nach Herzkatheter). Zudem dürfen Sie vor der Untersuchung trinken und eine leichte Mahlzeit essen.
Verhaltensregeln vor und nach dem Herzkatheter
Sie erhalten ein ausführliches Aufklärungsgespräch, in dem Sie über Ablauf, Nutzen / Risiken des Herzkatheters sowie mögliche Alternativen informiert werden. Bitte halten Sie einen aktuellen Medikamentenplan bereit. Am Morgen der Untersuchung dürfen Sie gemäß der Absprache mit der/dem aufklärenden Ärztin/Arzt Ihre üblichen Medikamente einnehmen mit Ausnahme von Marcumar oder den modernen Marcumar-Ersatzpräparaten. Zudem dürfen Sie am Untersuchungstag trinken und eine leichte Mahlzeit essen.
Im Untersuchungsraum erhalten Sie ein beruhigendes Medikament, eine Narkose ist nicht erforderlich. Die Zugangsstelle für den Katheter (Radialarterie am Handgelenk, selten Femoralarterie in der Leiste) wird lokal betäubt, darüber hinaus spüren Sie üblicherweise nichts.
Nach der Untersuchung wird die Zugangsstelle verschlossen. Dies geschieht am Handgelenk mit einem Kompressionsarmband, dass für ca. 4 Stunden verbleibt, sowie in der Leiste mit einem Verschlusssystem (Angio-SealTM oder Perclose ProGlideTM) und einem Druckverband, der für ca. 6 Stunden unter Bettruhe verbleibt. Arm oder Bein des Zugangswegs sollten Sie in den folgenden 7 Tagen schonen und nicht schwer heben.
Sollte es in der Folge des Herzkatheters zu Problemen (z.B. Nachblutung, Schwellung, Schmerzen, Gefühlsstörung) an der Zugangsstelle oder dem betroffenen Arm bzw. Bein kommen, stellen Sie sich bitte umgehend in unserer Notaufnahme vor.
Patienten/innen zur ambulanten Untersuchung können sich im Anschluss an eine Überwachungszeit von Angehörigen wieder abholen lassen.
Bitte beachten Sie: keine aktive Fahrtauglichkeit am Untersuchungstag!
Ambulante Herzkatheteruntersuchung
Vom niedergelassenen Facharzt können stabile Patienten/innen zum ambulanten Herzkatheter überwiesen werden. Sie benötigen einen vom niedergelassenen Arzt ausgestellten Überweisungsschein. Beim ersten ambulanten Vorgesprächstermin erhalten ein ausführliches Aufklärungsgespräch, zu dem Sie unbedingt Ihren aktuellen Medikamentenplan und vorhandene Vorunterlagen mitbringen sollten. Alles rund um die Terminanfrage finden Sie hier
Am Tag der Herzkatheteruntersuchung sollen Sie Ihre Medikamente mit Ausnahme von Marcumar oder den neuen Marcumar-Ersatzpräparaten wie gewohnt einnehmen und dürfen trinken sowie eine leichte Mahlzeit essen. Nach der Untersuchung bespricht der Arzt mit Ihnen den erhobenen Befund und das weitere Vorgehen.
Im Anschluss an eine Überwachungszeit können Sie sich von Angehörigen wieder abholen lassen. Bitte beachten Sie: keine aktive Fahrtauglichkeit am Untersuchungstag!
Radialis Lounge
Vor und nach der ambulanten Herzkatheteruntersuchung stehen in der Radialis Lounge bequeme Sessel bereit, die zum Lesen und entspannen einladen. Auch kann das freie Patienten-WLAN zum Surfen genutzt werden. Patienten können bei frischen Kaffeespezialitäten, Tee, Wasser und Säfte während der Überwachungszeit auf ihre Entlassung warten. In diesen angenehmen Atmosphären bietet sich dem Patienten auch die Gelegenheit mit dem Arzt oder der Ärztin die Untersuchung zu besprechen und kleine Snacks zur Stärkung zu sich zu nehmen.
Vor der Untersuchung werden die Patienten von der Lounge in den Bereich geführt, in dem sie für die Herzkatheteruntersuchung vorbereitet werden. Der Arzt oder die Ärztin betäubt die Stelle, an welcher der Zugang gelegt wird lokal. Eine Vollnarkose ist bei der Herzkatheter-Untersuchung nicht notwendig, auf Wunsch kann aber ein Beruhigungsmittel verabreicht werden. Bitte beachten Sie, dass am Untersuchungstag keine aktive Fahrtauglichkeit gewährleistet ist.
Der Name Radialis leitet sich vom Zugangsweg der Herzkatheter-Untersuchung ab: Der Radialis-Zugang wird über die Speichenarterie am Unterarm gelegt und ist dem Zugangsweg über die Leistenarterie bezüglich Sicherheit und Komfort größtenteils überlegen. Komplikationen sind hierbei seltener. Sollten bei dem Eingriff der Verdacht auf Komplikationen auftreten, so kann der Wechsel des Zugangswegs auf die Leistenarterie und eine stationäre Aufnahme notwendig werden.
Stichworterklärungen
Erklärung medizinischer Fachbegriffe
Zugangsstelle für den Katheter
- Radialarterie: Die daumenseitig-handgelenksnahe Unterarmarterie ist unser üblicher Zugangsweg, der in über 80% zum erfolgreichen Untersuchungsabschluss führt. Der Patientenvorteil liegt im höheren Komfort mit Verzicht auf eine strenge Bettruhe. Nach der Untersuchung wird die Punktionsstelle mit einem Kompressionsarmband, das ein kleines Luftkissen enthält, verschlossen. In Einzelfällen ist eine Fortsetzung der Untersuchung über die Leistenarterie erforderlich.
- Femoralarterie: In ausgewählten Fällen wird der Zugang über die Beinarterie auf Höhe der Leiste nötig. Da das Gefäß größer ist als die Armarterie, kann die Untersuchung mit erweiterten Möglichkeiten (z.B. größerem Katheter) durchgeführt werden. Nach der Untersuchung erfolgt der Verschluss mit einem speziellen Verschlusssystem (Angio-SealTM oder Perclose ProGlideTM) oder durch Kompression per Hand. Nachfolgend sind ein Druckverband und Bettruhe für ca. 6 Stunden notwendig.
- Femoralvene: Beim Rechtsherzkatheter findet die Untersuchung im venösen System statt, entsprechend erfolgt der Zugang über die Beinvene auf Höhe der Leiste. Nach der Untersuchung erfolgt der Verschluss durch Kompression per Hand und einem Druckverband mit Bettruhe für 2-4 Stunden.
Sollte es in der Folge des Herzkatheters zu Problemen (z.B. Nachblutung, Schwellung, Schmerzen, Gefühlsstörung) an der Zugangsstelle oder dem betroffenen Arm bzw. Bein kommen, stellen Sie sich bitte umgehend in unserer Notaufnahme vor.
Linksherzkatheter
Über die Unterarm- oder Leistenarterie (Zugangsstelle) wird die Durchblutung des Herzmuskels mit Injektion kleiner Kontrastmittelmengen in die Herzkranzgefäße (Koronarangiographie) untersucht. Je nach Erkrankung wird eventuell auch die linke Herzkammer mit ihren Klappen (Aorten- und Mitralklappe) untersucht: hier kann der Kammerblutdruck und durch eine Kontrastmittelgabe (Kammerangiographie oder Laevographie) auch die Pumpkraft gemessen werden.
Bei Nachweis von Kranzgefäßengstellen werden diese in der Regel auch in der gleichen Untersuchung behandelt (Koronare Herzkrankheit, Stent).
Rechtsherzkatheter
Über die Leistenvene (Zugangsstelle) wird bei fortgeschrittenen Herzklappenerkrankungen, Herzfehlern oder Lungenhochdrucks mit einem millimeterdünnen Schlauch an verschiedenen Stellen des Lungenkreislauf Blutdruck und Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen. Die Ergebnisse geben Aufschluss über Schweregrad und Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung.
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Bei der KHK bilden sich in der Wand der Kranzgefäße Fettablagerungen, die zur Gerinnselbildung und akutem Herzinfarkt oder Engstellen mit chronischer Durchblutungsstörung führen können.
Beim akuten Herzinfarkt ist die sofortige Wiedereröffnung des meist vollständig verschlossenen Gefäßes lebensrettend. Daher wird diese Behandlung am KKHB rund um die Uhr, also 24 Stunden an 7 Tagen/Woche, durch ein spezialisiertes Team bereitgestellt. Nach der Versorgung im Herzkatheter erfolgt die weitere Überwachung und Therapie auf unserer CPU Bei chronischen Engstellen kann der Herzkatheter geplant erfolgen. Mittels Kontrastmittelinjektion kann die Kranzgefäßdurchblutung beurteilt, Engstellen identifiziert und gezielt behandelt werden. Je nach Befund ist eine reine Medikamententherapie, eine Aufdehnung der Engstelle mit Stentimplantation und anschließender Medikamenteneinnahme oder eine Bypass-OP angezeigt. Der untersuchende Arzt bespricht mit Ihnen die individuelle Empfehlung.
Druckdraht-Messung (RFR/FFR) und Mikrovaskuläre Funktion (CFR)
- Messung der fraktionelle Flussreserve (FFR) und resting full cycle ratio (RFR)
Die fraktionelle Flussreserve (FFR) und RFR („resting full cycle ratio“) sind Indikatoren, die beurteilen, wie stark ein Koronarstenose verengt ist. Der bestimmte Wert beruht auf einer Messung des Blutflusses vor und nach der Engstelle. Dafür wird ein spezieller Druckdraht in das betroffene Herzkranzgefäß eingeführt. Im Gegensatz dazu führen rein visuelle Beurteilungen der koronaren Anatomie oft zu Fehlinterpretationen und möglicherweise zu falschen Entscheidungen bezüglich der Revaskularisierung, die Wiederherstellung der Durchblutung eines Gewebes.
- Koronare mikrovaskuläre Dysfunktion (CMD): Bestimmung der koronaren Flussreserve (CFR) und des mikrovaskulären Widerstandsindex (IMR)
Die Ursache von Angina-pectoris-Beschwerden ist oft durch eine reine Koronarangiographie nicht eindeutig erkennbar. Bei Patienten mit einer sogenannten ischämischen, nicht-obstruktiven koronaren Gefäßerkrankung (INOCA) kann die Symptomatik durch eine koronare mikrovaskuläre Dysfunktion (CMD) verursacht werden. Diese kann ebenfalls durch eine Druckdrahtmessung mit Bestimmung der koronaren Flussreserve (CFR) und des mikrovaskulären Widerstandsindex (IMR) dargestellt werden.
Studien haben gezeigt, dass es bei der zielgerichteten Therapie zu einer Verbesserung der Lebensqualität und Linderung der Angina-Symptomatik kommt.
Stent
Ein Stent (Gefäßstütze) ist ein Geflechtröhrchen aus einer Metall-Legierung, das dazu dient, verschlossene oder verengte Blutgefäße dauerhaft offen zu halten. Über einen sehr dünnen Führungsdraht im Kranzgefäß wird nach Vordehnung mit einem kleinen Ballon, der ebenfalls auf einem Ballon montierte Stent an der richtigen Stelle im Gefäß positioniert und dann mit hohem Druck entfaltet. Die heutigen modernen Stents setzen neben der mechanischen Stützkraft auch Medikamente aus einer speziellen Beschichtung frei (engl. Drug eluting Stent, DES), die zu einem optimalen Einheilen und Langzeitresultat führen.
Nach der Stentimplantation ist eine Nachbehandlung mit Medikamenten u.a. zur Hemmung der Blutplättchen, gerinnungsauslösender Blutzellen, erforderlich.
Informationen hierzu enthält der Stentausweis, den Sie von uns erhalten und stets mit sich tragen sollten.
Medikamentenbeschichteter Ballon
Je nach Befund ist eine alleinige Ballonaufdehnung des verengten Gefäßabschnitts kombiniert mit einer stentfreien Medikamentenfreisetzung besser geeignet als die (erneute) Implantation eines Stents. Hierbei kommt ein Spezialballon mit einer Oberflächenbeschichtung (engl. Drug coated Balloon, DCB) zum Einsatz. Die Entscheidung ob ein Stent oder DCB besser geeignet ist, trifft der erfahrene Untersucher anhand des individuellen Befunds am Kranzgefäß.
Rotablation
Ist eine Gefäßengstelle stark verkalkt und kann mit den üblichen Techniken (Ballon, Stent, etc.) nicht passiert oder ausreichend aufgeweitet werden, kann die Verkalkung mit einem speziellen Bohrsystem (Rotablator) abgetragen werden. Hierzu wird die Engstelle zunächst mit einem sehr dünnen Führungsdraht passiert. Über diesen wird dann der diamantbesetzte Bohrkopf mit hoher Umdrehung (ca. 180.000/min) langsam über die Engstelle vorangebracht und der Kalk aufgebrochen bzw. abgetragen. Im Anschluss ist dann die übliche Ballondilatation und abschließende Stentimplantation erfolgreich durchführbar.
IntraVaskulärer UltraSchall (IVUS)
Wenn Veränderungen am Herzkranzgefäß durch Kontrastmittelinjektion allein nicht abschließend zu klären sind, steht als ergänzende Methode der IVUS zur Verfügung. Dabei wird über einen sehr dünnen Führungsdraht im Kranzgefäß eine miniaturisierte Ultraschallsonde vorgeschoben. Dies kann auch zur Kontrolle des Aufdehnungsergebnisses nach Stentimplantation oder Rotablation nötig sein.
Myokardbiopsie
Zur Diagnose und gezielteren Behandlung ist bei bestimmten Formen von Herzmuskelerkrankungen (z.B. Herzmuskelentzündung = Myokarditis, Ablagerungserkrankungen) eine Probenentnahme und feingewebliche Untersuchung erforderlich. Über die Leistenvene (Zugangsstelle) werden mit einer winzigen Zange millimetergroße Proben aus der Muskulatur der rechten Herzkammer entnommen.
PFO-Verschluss
Bei einem Schlaganfall vor dem 60. Lebensjahr ohne Nachweis anderer Auslöser ist der Verschluss eines nachgewiesenen persistierenden Foramen ovale (PFO) anzuraten. Unter Kontrolle mittels Schluckecho (TEE) wird über die Leistenvene (Zugangsstelle) ein Katheter durch das PFO vorgebracht. Durch diesen Katheter kann ein Okkluder („Schirmchen“) unter Röntgen- und TEE-Kontrolle platziert werden. Der Eingriff erfolgt unter Lokalanästhesie und leichter Sedierung. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig. In der Regel ist eine Entlassung am Folgetag des Eingriffes möglich.
katheterbasierte Thrombolyse bei schwerer Lungenembolie
Die venöse Thromboembolie (VTE) ist eine Erkrankung, bei der sich in der Regel in den tiefen Bein-, Becken- oder Armvenen ein Blutgerinnsel (tiefe Venenthrombose oder TVT) bildet. Wenn das Gerinnsel durch den Kreislauf wandert und sich in der Lunge festsetzt, wird dies als Lungenembolie (LE) bezeichnet. Die Blutgerinnsel verstopfen die Lungengefäße und stören somit den Blutfluss vom Herzen zur Lunge. In der Folge kann es zu einer Herzschwäche kommen. Häufige Symptome einer Lungenembolie sind Kurzatmigkeit, Brustschmerzen mit fortschreitender Verschlechterung, Husten, kaltschweißige oder blasse Haut, übermäßiges Schwitzen, schneller oder unregelmäßiger Herzschlag sowie Benommenheit oder Schwindel.
Liegt eine schwere Lungenarterienembolie vor, so kann ein ultraschallgestütztes, minimalinvasives System zur Thrombusauflösung eingesetzt werden. Hierfür wird nach örtlicher Betäubung über die Leistenvene unter Röntgenkontrolle ein dünner Schlauch (Katheter) bis in die Blutgerinnsel vorgeschoben. Über zahlreiche Seitenlöcher wird ein blutverdünnendes Medikament (Lyse) direkt lokal appliziert. Der Ultraschallkern in dem Katheter erzeugt ein Schallfeld, welches zu einer deutlichen Beschleunigung der Lyse führt, indem das Medikament tiefer in das Blutgerinnsel eingebracht und die Fibrinstruktur zur Freilegung der Plasminogen-Rezeptorstellen aufgelockert wird. Dieses führte zu einem schnelleren Abbau des thrombotischen Materials und zu einer rascheren Entlastung des Herzens.
Leitung
Dr. med. Bernd Mark
Leitender Oberarzt
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
Notfallmedizin und Intensivmedizin
Interventionelle Kardiologie (DGK)
Kardiovaskuläre Intensiv- und Notfallmedizin (DGK)
Herzinsuffizienz (DGK)
Radialis Lounge
In unserer Radialis Lounge werden die Patienten während ihrer ambulanten Herzkatheteruntersuchung von unserem Fachpersonal betreut und können dort eine angenehme und komfortable Wartezeit verbringen.