Kreis Bergstraße (kb). Das Wetter war eigentlich nicht sehr fahrradfreundlich und doch war die zweite Fahrradmesse des Kreises Bergstraße im Hof des alten Landratsamtes in Heppenheim ein voller Erfolg. Weil es regnete, wurden die Stände kurzerhand in Garagen oder unter Faltpavillons verlegt. So konnten sich Bergsträßerinnen und Bergsträßer, aber auch Mitarbeitende der Kreisverwaltung, im Trockenen an zahlreichen Ständen über viele Themen rund ums Radfahren informieren – und taten das zahlreich. 

„Radfahren ist gelebte Nachhaltigkeit, gut für die Gesundheit der Menschen und für die Umwelt. Unser Kreis bietet dafür vielfältige Möglichkeiten, darauf wollen wir aufmerksam machen. Ich freue mich deshalb, dass das Interesse an unserer Fahrradmesse groß ist. Als Kreisverwaltung engagieren wir uns sehr in Sachen Radverkehr, vom Ausbau des Radwegenetzes bis zu Aktionen wie dem Stadtradeln oder ‚1,5 Meter Abstand innerorts‘ gemeinsam mit dem ADFC. Gleichzeitig ist es uns ein wichtiges Anliegen, Radfahren im Kreis sicherer zu machen“, sagte Landrat Christian Engelhardt. Vor Eröffnung der Messe informierte er in einem Pressegespräch gemeinsam mit Experten über gesundheitliche und sicherheitstechnische Aspekte des Radfahrens.

Denn: Regelmäßiges Radfahren kann gesund halten. Allein durch elf Minuten moderate Belastung des Körpers am Tag durch Bewegung und Sport können statistisch gesehen rund zehn Prozent aller vorzeitiger Todesfälle vermieden werden. Darauf wies Privatdozent Dr. Uwe Seitz, Chefarzt am Kreiskrankenhaus Bergstraße und Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, hin und betonte: „Radfahren ist ideales Training und optimale Prävention.“ Auch die Sterblichkeit an Herzerkrankungen könne durch regelmäßiges Radfahren deutlich gesenkt werden.

Ralf Drexelius, im Polizeipräsidium Südhessen Fachbereichsleiter für Verkehrsprävention, gab zahlreiche Tipps, wie Radfahrerinnen und Radfahrer sicher und gesund durch den Verkehr kommen. Wichtig sei neben dem Tragen eines Fahrradhelmes unter anderem das Sichtbarbleiben im Verkehr, zum Beispiel über entsprechende Kleidung, der Blickkontakt zu anderen Verkehrsteilnehmern und vorausschauendes Fahren. Wer sich beim Fahrradfahren unsicher fühlt, kann bei der Polizei Radkurse belegen, sie werden nicht nur über die Jugendverkehrsschule für Kinder und Jugendliche angeboten, sondern auch für Erwachsene ppsh.polizei.hessen.de/ueber-uns/ansprechpersonen/verkehrspraevention/

Damit man lange Freude an seinem Fahrrad hat, sollte man es gut gegen Diebstahl schützen. Johannes Hofmann, Präventionsbeauftragter der Polizeidirektion Bergstraße, empfahl dafür nicht nur den Einsatz von hochwertigen Fahrradschlössern und nach Möglichkeit von GPS-Trackern, sondern auch die Codierung der Räder. Termine dafür sind auf der Homepage des Polizeipräsidiums Südhessen unter https://ppsh.polizei.hessen.de/ueber-uns/regionales/service-fahrradcodierung/ einzusehen, auch der ADFC bietet regelmäßig Termine für die kostenlose Codierung an.

Für die Besucherinnen und Besucher der Fahrradmesse im Landratsamt bestand ebenfalls die Möglichkeit, ihre Räder nach Voranmeldung am Stand der Polizeidirektion Bergstraße codieren und registrieren zu lassen. Rund 20 Bürgerinnen und Bürger machten davon Gebrauch. Das Polizeipräsidium Südhessen informierte an seinem Stand über Verkehrsprävention und seine Jugendverkehrsschulen, beim Fahrradhaus Bensheim und der Radgarage Lorsch konnten E-Bikes, Cargorunner und Lastenfahrräder angeschaut und ausprobiert werden. Die schönsten Rad- und Mountainbikerouten präsentierte der Geo-Naturpark, der DRK Kreisverband Bergstraße demonstrierte Möglichkeiten der Ersten Hilfe und Wundbehandlung bei Stürzen und der Bezirks-Landfrauenverein Heppenheim bereitete gesunde Snacks für lange Radtouren zu. Auch die Kreisverwaltung war mit mehreren Ständen vertreten: Das Gesundheitsamt klärte über Fahrradhelme und ihre Wirkung auf, das Personalmanagement stellte das Konzept des Jobrads in der Kreisverwaltung vor, die Abteilung Klimaschutz präsentierte das Klimaschutzkonzept, in dem Radfahren eine wichtige Stellung einnimmt. Die Abteilung ÖPNV informierte über das Radverkehrskonzept des Kreises und machte Werbung für das Stadtradeln. Das Präventionsteam zeigte Notfalldosen, die wichtige Informationen für Rettungskräfte enthalten.

„Vielen Dank an alle, die sich an der Fahrradmesse beteiligt und sie zu einem Erfolg gemacht haben. Auch im kommenden Jahr wollen wir wieder eine Radmesse veranstalten“, so Landrat Engelhardt.

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