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Wie Kreiskrankenhaus und Uniklinik zusammenarbeiten

Aktuelles und Pressemitteilungen | 07.05.2025

Heppenheim. Das Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim (KKB) ist seit über zehn Jahren ein Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Heidelberg. Seither arbeiten die beiden Einrichtungen zusammen. Wie eine solche Kooperation zwischen zwei Krankenhäusern unterschiedlicher Größe funktioniert, zeigt sich unter anderem im Bereich der Neurologie.

„Die Neurologie ist ein schönes Beispiel, wie Patienten von einer solchen Verbindung profitieren“, sagt Prof. Dr. Timolaos Rizos, Chefarzt der Neurologie am Kreiskrankenhaus. Die Abteilung, so wie sie heute ist, wurde 2023 eröffnet. Die Stroke Unit gibt es bereits seit 2009 am KKB, 2013 wird das Bergsträßer Krankenhaus Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg, dadurch findet auch eine zunehmende Vernetzung mit der Neurologie der Heidelberger Einrichtung statt.

Zwei Jahre später wird die Stroke Unit erweitert, 2021 der Neubau bezogen. Das Drei-Schicht-System wird etabliert, ehe die neurologische Abteilung vor zwei Jahren schließlich eröffnet wird. Doch bereits zuvor war die Neurologie aus Heidelberg involviert, und ermöglichte so unter anderem die Schlaganfall-Betreuung in Heppenheim. „Für die Patienten ist es so, als wären sie in Heidelberg auf Station“, bemerkt Rizos.

„Wir decken in Heppenheim einiges ab, aber nicht alles“, so der Arzt. Vor Ort im Kreiskrankenhaus können etwa keine Thrombektomien durchgeführt werden. Dafür muss der Patient in akuten Fällen nach Heidelberg. „Dafür braucht es Personal und die entsprechende Ausstattung, die wir derzeit hier in Heppenheim nicht anbieten können.“

Wohnortnahe Behandlung möglich

Dennoch könne auch am Kreiskrankenhaus „24 Stunden an 365 Tagen im Jahr eine sehr gute Akut-Neurologie angeboten werden“. Durch die Kooperation mit dem Heidelberger Klinikum ergebe sich für Patienten der Vorteil, dass Behandlungen wohnortnah im Kreis Bergstraße angeboten werden können. Denn bislang habe es eine Lücke in der Versorgung gegeben, die so geschlossen werden konnte.

Viele der Kollegen, die nun in Heppenheim in der Neurologie tätig sind, seien in Heidelberg ausgebildet und teilweise auch angestellt, wie Rizos weiter berichtet. Auch die Assistenzärzte sind während ihrer Ausbildung in der „Außenstelle Heppenheim“ für einige Zeit tätig. Für die jungen Ärzte und Ärztinnen sei es auch noch einmal etwas anderes, in etwas kleineren Klinikstrukturen alles zu erleben und zu sehen.

Austausch zwischen Heppenheim und Heidelberg

Doch nicht nur auf personeller und inhaltlicher Ebene findet diese Kooperation beziehungsweise der Austausch statt. So werden regelmäßig CT- und MRT-Bilder über ein eigenes Netzwerk ausgetauscht und in unterschiedlichen Runden besprochen, sodass auch hier ein Austausch und Beurteilungen mit einem anderen Blick stattfinden. Auch hiervon könnten die Patienten profitieren, so Rizos.

„Es wurde ein Teil der Uni-Klinik-Struktur in eine ländlichere Struktur verlegt“, fasst es Prof. Dr. Wolfgang Wick, Ärztlicher Direktor für Neurologie und Poliklinik in Heidelberg, zusammen. So profitieren von dieser Kooperation alle Seiten. Denn dadurch wird in Heppenheim sozusagen vorselektiert. Und auch Ressourcen können besser eingesetzt werden, denn so benötigt man nicht an jedem Standort alles.

Schlaganfallversorgung in Südhessen

Wolfgang Wick spricht von einer „tollen Entwicklung“ in Heppenheim, mit Blick auf die Neurologie. Ab einem gewissen Zeitpunkt sei man sich einig gewesen, dass die Versorgung nicht mehr ausreiche. Auch wurde in Südhessen eine Schlaganfallversorgung benötigt, was schließlich umgesetzt wurde, beschreibt Wick.

Kommt ein Patient ins Kreiskrankenhaus, ist einer der folgenden Schritte die Diagnostik mit Bildgebung. Schließlich wird die Entscheidung getroffen, ob die Person vor Ort behandelt werden kann oder akut in die Uniklinik nach Heidelberg verlegt werden muss. Was dann im Notfall per Rettungswagen geschehen kann.

Gemeinsam Standards entwickeln

Ein weiterer Punkt, bei dem Heppenheim und Heidelberg zusammenarbeiten: Es werden gemeinsam Standards entwickelt. Jedoch sagt Wolfgang Wick, dass das Kreiskrankenhaus ein kommunales Haus bleibe, mit eben einer solchen personellen Ausstattung. Die Klinik in Heidelberg ist dagegen deutlich größer und damit auch personell etwas anders aufgestellt.

Einig sind sich die zwei Ärzte darin, dass sie in solch einer Kooperation keine offensichtlichen Nachteile für die Patienten sehen. Für die Patienten gebe es eine universitäre Versorgung, wodurch sich auch inhaltlich keine Nachteile ergeben. „Manche Dinge können wir hier nicht machen, da ist es dann wichtig, in die Versorgung zu kommen“, sagt Timolaos Rizos.

Von Julia Wetzel

Der Artikel erschien zuerst im Echo und ist hier im Original abrufbar.

 

Pressekontakt Kreiskrankenhaus Bergstraße
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Kreiskrankenhaus Bergstraße 
Viernheimer Straße 2
64646 Heppenheim 

 

Das Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim, Foto: Gutschalk, Thorsten