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Kreiskrankenhaus Bergstraße erhält zertifiziertes regionales Dialyse-Shuntzentrum

07.06.2022

Das bisher einzige Shuntzentrum der Region wird von Dr. Dmitriy Dovzhanskiy (r.) geleitet, der als Leiten-der Oberarzt der Gefäß- und endovaskulären Chirurgie gemeinsam mit dem Leitenden Ärztlichen Direktor des KKB, Dr. Andreas Ofenloch (l.), die Zertifizierung eines eignen Shuntzentrums in Kooperation mit dem UKHD umgesetzt hat.

KREIS BERGSTRASSE | Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten oder ihre Funktion komplett einstellen, kann der Körper Giftstoffe nicht mehr über den Urin ausscheiden. Um gesundheitlich schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod im Rahmen eines Nierenversagens abzuwenden, müssen regelmäßige Blutwäschen – sogenannte Dialysen – den Körper von diesen Giftstoffen befreien. Etwa 95.000 Menschen sind in Deutschland auf eine solche Behandlung laut der internationalen Nierengesellschaft angewiesen.  Patienten, die eine Dialyse benötigen, können sich ab sofort an das Shuntzentrum Bergstraße des Universitätsklinikums Heidelberg am Kreiskrankenhaus in Heppenheim wenden, das just von den Deutschen Gesellschaften für Nephrologie-, Angiologie-, Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie der Gesellschaft für interventionelle Radiologie und minimal-invasiven Therapie zertifiziert wurde.

„Um einen dauerhaften gut funktionierenden Dialysezugang zu legen, ist eine langfristige Vor- und Nachsorge des Patienten essenziell“ erklärt der Leitende Oberarzt und Leiter des Shuntzentrums, Dr. Dmitriy Dovzhanskiy. Eine Dialyse lasse sich nicht an jeder beliebigen Vene durchführen. Es bedürfe ein vorbereitetes Blutgefäß, damit die Ärzte eine oberflächliche Hautvene mit einer Arterie verbinden und einen Shunt, englisch für Kurzschluss, setzen könnten, so der Facharzt für Gefäßchirurgie. Die Shunt-Anlage sowie die Revision bedarf einer hohen Fachkompetenz. Im Zentrum am Heppenheimer Krankenhaus werden alle gängigen modernen Methoden für Dialysen angeboten. Neben einer regulären Shunt-OP wird auch interventionelle Therapie angeboten, die Röntgen- und Kontrastmittelgesteuerte minimal-invasive Eingriffe am Gefäßsystem möglich macht.

„Mit unserem zertifizierten Shuntzentrum bauen wir die Abteilung der Gefäßchirurgie am Kreiskrankenhaus weiter aus und schaffen eine optimales Behandlungsangebot für Nieren-Patienten in der Region, das es bisher in diesem Umfang nicht gibt“, verdeutlicht der Leitende Ärztliche Direktor des Kreiskrankenhauses, Dr. Andreas Ofenloch. Als Gefäßchirurg weiß er um die Wichtigkeit und schnelle Erreichbarkeit eines solchen Zentrums im nahen Umkreis: „Menschen mit Niereninsuffizienz benötigen eine langfristige Betreuung. Neben einer 24-stündigen Behandlungsbereitschaft, planen wir mit ihnen in unserer für Shunt-Anlagen spezialisierten Sprechstunde individuell das beste Vorgehen, sind auch nach dem Eingriff zur Nachsorge und für Korrekturen da, immer mit dem Ziel die Lebensqualität dauerhaft zur erhalten.“

Diese individuelle Behandlung geschieht stets im Austausch mit den niedergelassenen Ärzten vor Ort und im Verbund nephrologisch-internistischer Zentren. Das Shuntzentrum gehört zur Abteilung Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie des Kreiskrankenhauses Bergstraße und ist Partner der Nierenzentren in Heppenheim, Bensheim, Viernheim, Worms, Lindenfels und Weinheim. Auch Patienten und Patientinnen aus der Region Heidelberg und Rhein-Neckar können im zertifizierten Zentrum behandelt werden, da das Shuntzentrum Bergstraße einzigartig in der Struktur des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) eingebunden ist. Patient der Region profitieren somit von einer hochspezialisierten Fachkompetenz im Bereich Dialyse sowie von einem schnellen unkomplizierten Verlegungsvorgang bei komplexen Fällen.

Alle Informationen erhalten Interessierte auf der Webseite des Shuntzentrums Bergstraße sowie in der Patienten-Borschüre zum Download auf der Seite: www.kkh-bergstrasse.de/shuntzentrum