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Abschied von der Klinikseelsorge

18.01.2022

Das Kreiskrankenhaus verabschiedet Silke Bienhaus nach 19 Jahren in der Krankenhausseelsorge mit Blumen und einem Erinnerungsbuch, gestaltet von allen Abteilungen. (v.l. Bernhard Deister, Geschäftsführer Daniel Frische, Silke Bienhaus, Steffi Beckmann und Pflegedirektor Rayk Oemus)

KREIS BERGSTRASSE | 18.01 2022  Bereits seit April 2019 ist Silke Bienhaus mit halber Stelle Vize-Dekanin. Sie teilte sich dieses Amt mit Karl Hans Geil, der im November vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde. Ab sofort übernimmt die 57jährige Teile seines Aufgabengebiets und ist neben der Gemeindepädagogik, der Spezial-Seelsorge, dem Hospizdienst und der Gemeindeübergreifenden Trägerschaft für Kindertagesstätten (GüT) jetzt auch für die Kirchenmusik, die Lektorinnen und Prädikanten sowie die Pfarramtsübergaben zuständig. Mit 44 Kirchengemeinden und rund 80.000 Gemeindemitgliedern ist das Bergsträßer Dekanat nach dem Dekanat Frankfurt-Offenbach das zweitgrößte in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und hat Anspruch auf eine volle Stelle für die Stellvertretung des Dekans.

Auch wenn sie sich bewusst für die Dekanestellvertretung entschieden hat, die Klinikseelsorge wird sie nach eigenen Angaben vermissen. Die Erfahrung, dass Seelsorge auch Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden haben könne, sei unendlich kostbar „Ich habe mich im Kreiskrankenhaus als Gast verstanden, aber als sehr willkommener Gast. Es war für mich stets ein Ort der ganz dichten, intensiven und vertrauensvollen Begegnungen“, betont Pfarrerin Bienhaus. Sie habe sich dabei nicht ausschließlich als Krankenseelsorgerin, sondern auch als Seelsorgerin für die Mitarbeitenden im Krankenhaus verstanden.

Als ein Beispiel für die enge Zusammenarbeit nennt sie das Grabfeld für totgeborene Kinder, für das sich gemeinsam die evangelische und katholische Seelsorge, die Gynäkologie des Kreiskrankenhauses, die Friedhofsabteilung der Stadt Heppenheim und die örtlichen Kirchengemeinden engagiert hatten. Jedes Jahr findet dort ein Gedenkgottesdienst statt. Eine fruchtbare Kooperation habe es auch im Ethikkomitee gegeben, in dem nach Überzeugung der Pfarrerin stets um gute Entscheidungen gerungen wird.

Anerkennung für ihr Engagement zollt die Klinikleitung. „Ich habe Pfarrerin Bienhaus stets als freundliche, sehr klare und emphatische Person erlebt. Sie  hat in ihrem Dienst als Klinikseelsorgerin vielen Patienten, Mitarbeitern und Angehörigen zur Seite gestanden und sich unermüdlich um die Menschen bemüht. Ich bin sicher, dass sich viele Menschen an ihr Wirken positiv erinnern und Kraft gewinnen konnten“, sagt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Daniel Frische.

Eine Vakanz in der evangelischen Seelsorge im Kreiskrankenhaus entsteht nicht. Den Stellenanteil von Silke Bienhaus übernimmt Pfarrerin Steffi Beckmann. Beide haben seit Jahren eng miteinander im Kreiskrankenhaus zusammengearbeitet.

Die Geschäftsleitung des Kreiskrankenhauses sowie ihre beiden Kollegen im Seelsorgeamt verabschiedeten Silke Bienhaus im kleinen Rahmen in der Kapelle des Klinikums. Der für Mitte Januar geplante Abschiedsgottesdients musste aufgrund der aktuellen Coronalage verschoben werden. 

Nach ihrem Theologiestudium in Wuppertal, Marburg, Hamburg und Heidelberg lebte Silke Bienhaus vier Jahre in Chicago. Dort wurde sie für die Klinikseelsorge ausgebildet. Ihr Vikariat, die praktische Ausbildung zur Pfarrerin, absolvierte sie in der Lampertheimer Lukasgemeinde. Im Oktober 2002 trat sie ihren Dienst in der Klinikseelsorge an, davor und zeitweise auch parallel war sie insgesamt zwölf Jahre als Gemeindepfarrerin in Viernheim, Zwingenberg und Heppenheim tätig. Seit zwölf Jahren gehört sie dem Dekanatssynodalvorstand, dem Leitungsgremium des Dekanats an. Außerdem ist sie Mitglied der Kirchensynode der EKHN.