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Durchblutungsstörungen in den Beinen: Warum in Deutschland inzwischen so viele Menschen betroffen sind und wie man sich vor der Krankheit schützt

Aktuelles und Pressemitteilungen | 25.09.2024

Durchblutungsstörungen in den Beinen: Warum in Deutschland inzwischen so viele Menschen betroffen sind und wie man sich vor der Krankheit schützt

Der Saal war voll als Dr. Andreas Ofenloch, Chefarzt für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie am KKH Bergstraße, am gestrigen Dienstag im „Marstall“ referierte. Kein Wunder, denn das Thema „Durchblutungsstörungen in den Beinen“ ist aktueller denn je: in Deutschland sind mittlerweile etwa 3-10 % der Erwachsenen betroffen, bei den über 70-Jährigen sogar bis zu 20%. Doch was sind die Ursachen für die neue Volkskrankheit? Wie kann ich mich schützen? Und welche Therapiemöglichkeiten gibt es für Betroffene? Diesen und weiteren Fragen ging der Experte in seinem rund zweistündigen Vortrag mit anschließender Fragerunde im Heppenheimer Marstall auf den Grund.

„Die Periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK, macht sich zu Beginn meistens durch belastungsabhängige Schmerzen in den Beinen bemerkbar“, erklärt Ofenloch. „Häufig ist das anfangs recht unscheinbar und kann auch schon mal mit einem Muskelkater verwechselt werden.“ Bei Fortschreiten der Krankheit werde diese jedoch sehr schnell zur ständigen Belastung. So könnten Betroffene bereits im fortgeschrittenen zweiten Stadium auf Grund der Schmerzen nur noch wenige Meter am Stück gehen. „Die sogenannte „Schaufenster-Krankheit“ ist in diesem Zusammenhang bestimmt Vielen bereits ein Begriff,“ so der Mediziner. Im dritten Stadium seien die Schmerzen dann auch ohne Belastung ständiger Begleiter. „Das ist immer ein Alarmzeichen für uns Ärzte, denn Schmerzen im Ruhezustand deuten auf das drohende Absterben des Gewebes hin“, sagt Ofenloch. 

„Obwohl Betroffene die Schmerzen in den Beinen spüren ist der ganze Körper betroffen“, erklärt der Chefarzt. So könne die Arterienverkalkung auch die hirn- oder herzversorgenden Gefäße betreffen und durch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sogar tödlich enden.

Ob es sich um einen harmlosen Muskelkater oder um die ernstzunehmende Verschlusskrankheit handelt, könne von einem Gefäßchirurgen mittels körperlicher Untersuchung, Ultraschall, CT- Angiographie oder MR-Angiographie diagnostiziert werden. 

Sollten sich die Schmerzen in den Beinen daraufhin tatsächlich als periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) erweisen, gäbe es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Diese reichten von konservativen über operativen bis hin zu Kathetertechniken. 

 „Fest steht, dass die pAVK bisher nicht heilbar ist. Die Krankheit kann jedoch durch ein multimodales Therapiekonzept im Zaum gehalten werden“, sagt Ofenloch. Multimodal bedeute in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit u.a. von Gefäßchirurgen, Hausärzten, Internisten, ambulantem Pflegedienst, Diabetologen und dem Patienten selbst. 

„Wichtig ist, dass der Patient die Therapie durch eine gesunde Lebensweise unterstützt“, so Ofenloch. Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und mangelnde Bewegung seien nicht nur Ursache für die Erkrankung, die Abwesenheit dieser auch gleichzeitig Therapieform. „Standardisiertes Gehtraining ist eine wirkungsvolle Maßnahme, die zum Teil ähnliche Ergebnisse wie eine Operation herbeiführen kann,“ so der Experte.

Anschließend stand der Chefarzt für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie vom KKH Bergstraße in Heppenheim dem Publikum für Fragen zur Verfügung. 

 

Der nächste Vortrag der Veranstaltungsreihe „Gesundheitsforum Bergstraße“ findet Dienstag, den 08. Oktober 2024, statt. Dr. med. Christoph Peter, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am KKH Bergstraße, wird zu dem Thema: „Moderne Anästhesie“ referieren. Der Eintritt ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Weitere Informationen unter: www.kkh-bergstrasse.de

 

Pressekontakt Kreiskrankenhaus Bergstraße
Cathrin Müller
Telefon: 06252- 701656
E-Mail: cathrin.mueller(at)kkh-bergstrasse.de
Viernheimer Straße 2
64646 Heppenheim