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Im Kreiskrankenhaus Bergstraße haben im Vorjahr fast tausend Kinder das Licht der Welt erblickt

26.01.2022

Die Ärzteschaft und die Hebammen des Kreißsaals arbeiten am Kreiskrankenhaus Hand in Hand, während die Hebamme einen der Messfühler bei einer schwangeren Frau richtet, überprüft die Chefärztin Dr. Cordula Müller die Herztöne des ungeborenen Kindes am CTG-Gerät. Fotocredit: Kreiskrankenhaus Bergstraße

KREIS BERGSTRASSE | 26.01 2022 Fast eintausend Geburten sind im vergangenen Jahr im Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim gezählt worden. Die Zahl steht für viele schöne Momente. Zugleich zeigt sie, dass das Kreiskrankenhaus als Geburtsklinik in der Region gefragt und unverzichtbar ist.

„Wir freuen uns, dass die Entwicklung der zurückliegenden Jahre anhält und wir eine ähnlich hohe Geburtenzahl wie im Jahr zuvor registrieren konnten“, sagt Dr. Cordula Müller mit Blick auf 2021. Die Chefärztin der Geburtshilfe und Gynäkologie an der Kreisklinik hat jetzt Bilanz des zurückliegenden Jahres gezogen. In der Fachabteilung, angegliedert ist das Brustzentrum Bergstraße zur Behandlung von Frauen mit Brustkrebserkrankungen, zeige sich ebenso die positive Entwicklung des Krankenhausstandorts wie sich aber auch die Schwierigkeiten der Medizin im Umfeld der Corona-Maßnahmen spiegele.

Beim Blick auf die Arbeit der Geburtshilfe spricht Dr. Müller davon, dass sowohl im Kreißsaal wie auf der Mutter-Kind-Station die fachliche Expertise einhergeht mit dem sehr persönlichen Charakter einer jeden Geburt. Unter anderem hat die Chefärztin auch vor diesem Hintergrund im vergangenen Jahre die neuesten Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie zum Thema vaginale Geburt/Kaiserschnitt in die Arbeit der Fachabteilung implementiert. Parallel sind die bestehenden Konzepte des Kreiskrankenhauses weiterentwickelt worden.

Zur festen Größe im breit angelegten Leistungsspektrum der Geburtshilfe ist der hebammengeleitete Kreißsaal geworden. Das seit dem Jahr 2018 an dem zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Haus etablierte Konzept vereint die natürliche Geburt mit der Sicherheit einer modernen Geburtsklinik. Ein Ansatz bei risikoarmen Schwangerschaften, der aktuell in einer Studie, im Zentrum dabei ein Krankenhaus in der Schweiz, Bestätigung gefunden hat, und den die deutsche Bunderegierung fördern möchte, so im Koalitionsvertrag festgehalten. „Hier sind wir bereits mit unserer Verbindung aus hebammen- und ärztlich geleitetem Kreißsaal dem Aktionsplan voraus“, bilanziert Dr. Müller. Auch sieht sie das Leistungsspektrum der Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus als zeitgemäß und zukunftsorientiert ausgerichtet. Zugleich würdigt die Chefärztin die Hebammen, die schon sehr frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und den hebammengeleiteten Kreißsaal für den Standort konzipiert und aufgebaut haben.

INTERESSANTER ARBEITSPLATZ FÜR HEBAMMEN
„Eine Geburt ist immer ein ganz besonderer Moment. Unser Ziel ist es, werdenden Müttern und begleitenden Vätern diesen Moment so persönlich wie möglich zu belassen und rundum eine bestmögliche Versorgung anzubieten“, so die Chefärztin. Mit Blick auf den Hebammenkreißsaal und das als babyfreundliches Krankenhaus zertifizierte Kreiskrankenhaus als Arbeitgeber fügt sie an: „Zugleich können wir Hebammen damit einen attraktiven Arbeitspatz bieten.“

Dass das Informationsangebot im Vorfeld der Entscheidung für eine Geburtsklinik für werdende Eltern pandemiebedingt neu aufgestellt werden musste, hat die Fachabteilung kompensiert. Dr. Müller: „Natürlich sind Präsenzveranstaltungen mit Führungen durch die Kreißsäle und die Mutter-Kind-Station immer schöner. Mit dem Ausbau unseres digitalen Angebots und verstärkten Social-Media-Aktivitäten haben wir aber auf die Einschränkungen reagieren können.“ Dass im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen die Besuchsmöglichkeiten rund um einen Krankenhausaufenthalt deutliche Begrenzungen erlebt haben, schmerzt natürlich auch die Chefärztin und ihr Team. „Aber im Sinne des größtmöglichen Schutzes für Patienten und Mitarbeiter sind solcherlei Einschränkungen natürlich richtig und wichtig“, betont Dr. Müller und fügt an: „Umso mehr freuen wir uns, dass wir inzwischen wieder Familienzimmer auf unserer Mutter-Kind-Station anbieten können.“ Erfreut zeigt sich die Medizinerin zudem über die Zustimmung von Seiten der Patientinnen für ihren Fachbereich. Ein „sehr zufrieden“ attestierten Dr. Müller und ihrem Team 95 Prozent der Frauen, die im zurückliegenden Jahr ein Feedback geben haben.

BRUSTZENTRUM BAUT DIGITALE INFORAMTION AUS
Ein Blick aufs Brustzentrum Bergstraße. Wie sehr sich ein Corona-Effekt auf die Arbeit dort niederschlägt, lässt sich noch nicht abschließend sagen. Vor allem im Frühjahr 2021 war die Patientenzahl ungewöhnlich hoch, „leider wurde bei etlichen Frauen die Krankheit hier schon in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert“, resümiert Dr. Müller. Zugleich ist im Vorjahr am Brustzentrum, das im April 2021 rezertifziert wurde, mit 180 Fällen die seit 2008 höchste Anzahl von Brustkrebs-Erstdiagnosen gestellt worden. Ähnlich wie bei der Geburtsklinik hat auch das Brustzentrum aufgrund der Einschränkungen bei herkömmlichen Informationsveranstaltungen sein digitales Angebot stark ausgebaut. Dr. Müller: „Aufklärung zur Vorsorge ist seit jeher ein nicht minder wichtiger Aspekt in der Arbeit des Zentrums. Entsprechend bieten wir inzwischen ein großes Spektrum an Videos zu Themenkreisen wie Prävention, Selbstabtasten der Brust, aktuellen Therapien aber auch Selbsthilfe und psychologische Unterstützung.“ Beim Blick nach vorne äußert Dr. Müller die Hoffnung, dass im Laufe des Jahres wieder Gesundheitstage veranstaltet werden können und so die Arbeit nach außen neu aufgenommen werden kann. Auch ist es erklärtes Zielen, am Brustzentrum wie in der Gynäkologie das Angebot der Sprechstunden weiter auszubauen und die schon heute auf hohem Niveau gut funktionierende Zusammenarbeit mit der Viszeralchirurgie vor Ort sowie dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg zu stärken.

Die Gesundheitsdezernentin des Kreises Bergstraße, Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz hat die Bilanz von Dr. Müller aufgegriffen. Die Arbeit der Fachabteilung stehe exemplarisch für die Bedeutung des Kreiskrankenhauses in der Region. „Ein großer Dank gebührt allen, die sich hier wie auch an anderen Stellen für die medizinischen Versorgung der Menschen im Kreisgebiet und dem Umland einsetzen“, sagt Stolz. Zugleich betont die Vize-Landrätin: „Mit Interesse verfolge und unterstütze ich die konsequente und kontinuierliche Weiterentwicklung der Geburtshilfe und Gynäkologie sowie des Brustzentrums am Kreiskrankenhaus. Der Standort ist unverzichtbar, die kurzen Wege und das interdisziplinäre Arbeit auf einem so hohen Niveau in engmaschigen internen wie externen Expertennetzwerken sind nicht zu unterschätzen.“

Die Studie zum Thema hebammengeleiteter Kreißsaal im Internet