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"Wir arbeiten an der Belastungsgrenze" - Dr. Christoph Peter über die Situation auf der Intensivstation

30.11.2021

Das ganze Interview kann hier angehört werden.

Die Bergsträßer Gesundheitsdezernentin Diana Stolz (CDU) lud zu einer Pressekonferenz zum Thema "Corona-Impfung" ein, um für sie zu sensibilisieren und mögliche Ängste vor der Impfung abzubauen. Beim gemeinsamen Termin kamen neben der medizinischen Experten, wie Dr. med. Christoph Peter und Dr. med. Karl-Wilhelm Klingler, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie aus Lampertheim auch zwei Betroffenen von Covid-19 zu Wort sowie zwei Apothekerinnen und Medizinerin Dr. Barbara Unger-Goldinger vom Gesundheitsamt.

Wie die aktuelle Situation auf der Intensivstation im Kreiskrankenhaus ist, berichtet Dr. Peter: Auf der Intensivstation orientiere man sich normalerweise an einer Auslastung von 80 Prozent, sodass man für akute Notfälle noch Plätze übrighat. „Im Jahresdurchschnitt liegen wir aktuell bei über 90 Prozent. Wir arbeiten im Grenzbereich.“ Die psychische und auch körperliche Belastung sei enorm. Das Personal muss sich durch besondere Kleidung schützen, es gibt zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen und die Zimmer sind speziell isoliert. „Wenn man aus diesen Zimmern rausgeht, ist man nassgeschwitzt," so der Chefarzt der Intensivmedizin und Anästhesie. 

Die Zahlen sprechen für eine Impfung, erklärt er: "In den vergangenen drei Monaten gab es nur zwei geimpfte Patienten auf der Intensivstation. Dabei handelte es sich um einen Patienten, der immunsupprimiert war – also wegen Medikamenten, die er wegen einer Transplantation einnahm, keine Antikörper gegen das Virus bilden konnte. Im zweiten Fall war der Patient nicht wegen der Corona-Infektion auf der Intensivstation, sondern wegen einer Tumorerkrankung. Die Corona- Erkrankung ist eher ein „Zufallsbefund“ gewesen, unter der der Patient nicht gelitten hat."

Zudem betont er: „Die Impfung ist zwar eine persönliche Entscheidung von jedem Einzelnen, aber mittlerweile keine Privatsache mehr“. Jeder, der etwas zur Gemeinschaft beitragen möchte, sollte sich impfen lassen.“ Wichtig sei außerdem, dass in der Gesellschaft kein Bruch entstehe und Leute, die sich erst jetzt für eine Impfung entscheiden würden, nicht stigmatisiert würden. „Jeder, der sich jetzt noch impfen lässt, ist ein Gewinn."

Hier oder unterhalb des Bildes können Sie sich den Radiobeitrag mit Dr. Peter anhören.