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Chirurgie bei Adipositas

Die Bezeichnung Adipositas steht für starkes Übergewicht und entsteht durch Zunahme des Körperfettes. In den Industrieländern nimmt diese Krankheit aber auch ihre Vorstufe, das Übergewicht, immer mehr zu.

In Folge entstehen oft Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit), Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Arthrosen (schmerzhafte Gelenkabnutzungen) oder Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafes), aber auch eine höhere Sterblichkeit kann damit einhergehen.

Jedoch kann man etwas dagegen tun: Mehr Bewegung, eine Ernährungsumstellung und verhaltenstherapeutische Maßnahmen bilden wichtige Säulen in unserer Adipositas-Behandlung. Wenn diese Maßnahmen nicht oder nicht ausreichend greifen, kann eine chirurgische Behandlung sinnvoll sein. In enger Zusammenarbeit mit den Kollegen des Diabetes- und Adipositaszentrums des Universitätsklinikums Heidelberg begleiten wir die Patienten durch den Prozess der Voruntersuchungen, einer OP sowie der Nachsorge.

Wir behandeln die Patienten in erster Linie aufgrund ihres Übergewichts. Die damit einhergehenden anderen Erkrankungen verlieren wir jedoch nicht aus den Augen. Dabei arbeiten wir eng mit den Kollegen der Inneren Medizin, der Psychosomatik und mit Ernährungsberatern zusammen. So können wir für Sie eine optimale individuelle Therapie zusammenstellen.

Was ist Adipositas?

Adipositas ist ein krankhaftes Übergewicht, das gemäß der WHO-Leitlinie nach dem so genannten Body-Mass-Index (BMI) definiert wird. Ab einem BMI von 35 spricht man von Adipositas. Zum BMI-Rechner

Zu den unmittelbar spürbaren körperlichen Beschwerden zählen fehlende Ausdauer und eine schnelle Ermüdung, verbunden mit starkem Schwitzen und Kurzatmigkeit.

Darüber hinaus sind Adipositas-Betroffene in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt. Sie leiden häufig unter Schmerzen in Wirbelsäule, Hüfte und Knien. Durch die gesteigerte Belastung ihrer Gelenke erhöht sich zudem das Risiko einer chronischen Arthrose-Erkrankung mit der Notwendig eines früheren Gelenkersatzes.

Weitere durch die Adipositas verursachte oder begünstigte Begleit- und Folgeerkrankungen sind Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit), Bluthochdruck und Schlafapnoe.

Adipositas ist keine rein körperliche Erkrankung, sondern hat zahlreiche psychosoziale Auswirkungen. Besonders hervorzuheben ist die gesellschaftliche Verurteilung und die damit verbundene Benachteilung.  

Ungünstige Ernährungsgewohnheiten und zu wenig Bewegung sind die wesentlichen Ursachen für Übergewicht und Adipositas. Durch die Nahrung wird dem Körper Energie zugeführt, welche er durch jegliche Art von Bewegung verbraucht. Ist die Energiezufuhr regelmäßig höher als der Verbrauch, speichert der Körper die überschüssige Energie in Form von Fett im Körper.

Je nach Einzelfall können bei stark übergewichtigen Menschen genetische Veranlagungen, Steuerungsmechanismen im Gehirn, ungesunde Essgewohnheiten, mangelnde körperliche Aktivität sowie psychische Faktoren in einem komplexen Zusammenspiel stehen und eine Adipositas begünstigen. Dagegen ist die Adipositas als eine einzelne Folge von Erkrankungen mit endokrinologischer Ursache, wie eine Unterfunktion der Schilddrüse, eher selten.

Operation bei Adipositas

Ob Sie operiert werden, hängt von ihrem Körpermasseindex (BMI), sowie von etwaigen Begleiterkrankungen ab. Ab einem BMI größer als 35 kommt ein chirurgischer Eingriff grundsätzlich in Betracht. Dabei ist wesentlich, ob bereits Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder chronische Gelenkbeschwerden entstanden sind. Dazu müssen Sie sich zuvor endokrinologisch und psychosomatisch untersuchen lassen sowie sich bei uns über mögliche Operationsverfahren informieren.

Zunächst werden Sie in ein Ernährungsprogramm aufgenommen, das Ihnen helfen soll, Gewicht zu reduzieren und Ihre Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Erst danach und wenn alle drei Fachdisziplinen – Endokrinologie, Psychosomatik und Chirurgie – einem operativen Eingriff zustimmen, kann eine OP geplant werden. Eine vorherige Kostenzusage der Krankenkasse ist nicht notwendig.

Von Ihrer ersten Vorstellung bis zur Operation können so zwischen drei bis neun Monaten vergehen.

Während dieser Zeit stehen wir Ihnen in unserer Sprechstunde jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.

Die Kosten einer Adipositas-Operation trägt die Krankenkasse, eine vorherige Kostenzusage ist nicht notwendig.

Wir bieten vor allem zwei Operationsverfahren an, den Schlauchmagen (Sleeve) sowie den Magenbypass (RYGB). Weitere Operationsverfahren stehen für besonderen Situationen wie einer Folge-OP zur Verfügung.

Wir führen alle Operationen minimalinvasiv (laparoskopisch) durch. Große Bauchschnitte bleiben Ihnen dadurch erspart, was die Erholungsphase nach der OP deutlich verkürzt.

In der Regel dauert Ihr stationärer Aufenthalt zwischen vier und sechs Tagen. Die eigentliche Operationszeit variiert zwischen einer halben und zwei Stunden – je nach Verfahren. Kurz vor Ihrer Entlassung führen wir nochmals eine Ernährungsberatung durch. So stellen wir Sie auf die neue Situation ein und ermöglichen Ihnen einen reibungslosen Übergang in den Alltag.

Nach der Operation ist für viele Patienten die Ernährungsumstellung die größte Herausforderung. Hier helfen Ihnen Ihr Hausarzt in Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern.

Alle unsere Patienten bitten wir nach der Operation in Abständen von einem, drei, sechs und zwölf Monaten zu Kontrolluntersuchungen zu uns in die Sprechstunde nach Heidelberg zu kommen. Darauf folgen alljährliche Verlaufskontrollen, ebenfalls in unserer Sprechstunde. Bei Beschwerden oder Problemen außerhalb der Nachsorgetermine können Sie sich jederzeit mit uns sowohl in Heppenheim als auch in Heidelberg telefonisch oder über die Notaufnahmen in Verbindung setzten. Hierfür erhalten Sie von uns die notwendigen Telefonnummern.

Nach einer erfolgreichen Gewichtsabnahme bleibt häufig überschüssiges Gewebe an Bauch, Oberschenkeln, Rücken, Gesäß oder Oberarmen übrig. Mit Sport, Massagen oder Kosmetika lässt sich das Gewebe nicht mehr beseitigen. Neben optischen Gründen schränken die aneinander reibenden Hautpartien viele Patienten auch im Hinblick auf körperliche und hygienische Maßnahmen ein.

Hier arbeiten wir mit den Spezialisten der Plastischen Chirurgie im Ethanium Heidelberg zusammen.

Informationen für Einweiser

Als Hausarzt können Sie gerne für Adipositas-Patienten mit uns Kontakt aufnehmen. Wir besprechen mit Ihnen alles weitere und vereinbaren die Notwendigen Termine mit dem Patienten dann eigenständig.

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an das Sekretariat der Chirurgie

Tel. 06252 701-213
Fax 06252 701-344
chirurgie(at)kkh-bergstrasse.de

Kontakt

Sekretariat Allgemein- und Viszeralchirurgie
Tel. 06252 701-213
Fax 06252 701-344
chirurgie(at)kkh-bergstrasse.de

Sprechstunde
Diabetes- udn Adipositaszentrum 

Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg

Tel. 06221 56-6883
MIC-Adipositas.Sprechstunde(at)med.uni-heidelberg.de

Broschüre Adipositas Chirurgie

Hier finden Sie unsere Broschüre zur Adipositas Chirurgie zum Downlaod