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Abdominale Chirurgie

Das Leistungsspektrum in der Abteilung Abdominale Chirurgie, auch Magen-Darm-Chirurgie genannt, umfasst nahezu alle Erkrankungen des Bauchraumes, die einer Operation bedürfen. Hierzu gehören Entzündungen, Tumorerkrankungen, Transportstörungen des Darmes und alle Notfalleingriffe an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr. Einen Großteil dieser Operationen können wir dank unserer jahrzehntelangen Erfahrungen auf dem Gebiet der endoskopischen OP-Verfahren mit der „Schlüssellochchirurgie“ minimalinvasiv durchführen.

Insbesondere bei komplexen Erkrankungen profitieren unsere Patienten von der Nähe zur Universitätsklinik Heidelberg – durch einen Austausch auf kurzem Wege steht unseren Patienten die Infrastruktur der Universitätsklinik für die optimale Therapieplanung zur Verfügung. Beispielsweise finden wöchentlich Konferenzen mit Onkologen und Pathologen aus Heidelberg statt, um die interdisziplinär beste Behandlung für unsere Tumorpatienten zu planen.

Notfalleingriffe, die regelmäßig behandelt werden

Bei der Blinddarmentzündung ist der Wurmfortsatz am Beginn des Dickdarms (Zökum) im rechten Unterbauch entzündet. Die Entzündung kann in verschiedenen Stadien von wiederkehrender „Reizung“ über akut eitrige Entzündung bis zum Blinddarmdurchbruch ablaufen. Therapie der Wahl ist die Entfernung des Wurmfortsatzes (Appendix vermiformis). Im Kreiskrankenhaus Bergstraße erfolgt die Operation im Normalfall minimalinvasiv (Schlüssellochchirurgie).

Kann der Internist eine Blutung an Magen oder Darm nicht endoskopisch durch Clips stillen, ist der Chirurg gefragt. Je nach Lokalisation und Blutungsursache kann es ausreichend sein, die Blutung operativ durch Naht zu stillen, oder aber der betroffene Abschnitt muss vom Chirurgen entfernt werden.

Hierbei handelt es sich um eine akute Transportstörung von Dünn- oder Dickdarm. Ursachen können einfache Verwachsungen, ein kompletter Verwachsungsbauch oder Verlegungen des Darmes beispielsweise durch Tumore sein. In Fällen, in denen eine konservative Therapie nach kurzer Zeit nicht zum Erfolg führt oder die Diagnostik eine mechanische Ursache (wie beispielsweise einen Verwachsungsstrang oder einen Tumor) zeigt, muss der Patient umgehend operiert werden.

Hierunter versteht man einen Durchbuch des Dickdarmes (Kolon), meist auf dem Boden einer fortgeschrittenen Entzündung (Divertikulitis), seltener tumorbedingt. Austretender Darminhalt verursacht eine Bauchfellentzündung. In diesen Fällen muss der erkrankte Darmabschnitt notfallmäßig entfernt und mitunter vorübergehend ein künstlicher Darmausgang angelegt werden.

Mit zunehmendem Alter finden sich immer häufiger kleinere Ausstülpungen der Dickdarmwand (Divertikel). Wenn diese sich entzünden, spricht man von einer Divertikulitis. Diese zeigt oft milde Verlaufsformen, bei denen keine Operation notwendig ist. Kommt es jedoch zu Eiterung oder sogar zu einem Darmwanddurchbruch, wird eine Operation erforderlich. In diesem Fall muss der befallene Darmabschnitt entfernt werden. Meistens handelt es sich um den Krummdarm (Sigma). In vielen Fällen gelingt die Operation minimalinvasiv ohne großen Bauchschnitt.

Die Entfernung der Gallenblase ist eine der häufigsten Operationen in der Bauchchirurgie. Sie kann erforderlich werden, wenn Gallensteine in der Gallenblase krampfartige Schmerzen oder Entzündungen hervorrufen. Der Eingriff wird bereits seit Anfang der 1990er Jahre routinemäßig im Kreiskrankenhaus Bergstraße minimalinvasiv (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Die Gallenblasenentfernung über einen Bauchschnitt ist bei uns die absolute Ausnahme, kann aber bei schwersten Entzündungen erforderlich werden. Befinden sich Steine im großen Gallengang, werden diese zuerst vom Internisten (Gastroenterologen) über eine Magendarmspiegelung entfernt, bevor der Chirurg anschließend die Gallenblase operativ entfernt.

Wenn ein Geschwür (Ulcus) nicht nur auf die Schleimhaut begrenzt ist, sondern alle Wandschichten von Magen oder Zwölffingerdarm (Duodenum) angegriffen hat, kann dies zu einem Magen- oder Zwölffingerdarmdurchbruch führen. In diesen Fällen muss notfallmäßig das Loch operativ verschlossen werden, mitunter kann auch eine Magenteilentfernung erforderlich sein.

Wenn der untere Verschlussmuskel der Speiseröhre nicht mehr richtig schließt, läuft saurerer Magensaft in die Speiseröhre und verursacht Sodbrennen. In diesen Fällen oder wenn ein Zwerchfellbruch mit Verlagerung von Magenanteilen in den Brustkorb vorliegt, kann eine Operation notwendig sein. Diese führen wir minimalinvasiv durch.

Therapieformen und Nachbehandlung unserer Tumorpatienten werden in einer regelmäßigen wöchentlichen Fallkonferenz gemeinsam mit Spezialisten aus dem Universitätsklinikum Heidelberg festgelegt. Weitere Informationen finden sich unter Onkologische Chirurgie.